Eine Hommage an Bandcamp
Ich bin ein richtiger Fan von Bandcamp. Bis anhin war ich reger Käufer und habe nun auch bereits Erfahrungen als Verkäufer sammeln können. Im Vergleich zu den grossen (iTunes, Amazon, Google) und auch den HiFi-Onlineshops macht Bandcamp vieles richtig.
Folgend eine kurze Liste der Dinge, welche Bandcamp im Vergleich zu seiner Konkurrenz abheben:
Die Distribution
Im Vergleich zu den grossen Musicstores wie z.B. iTunes oder Google Play, ist es bei Bandcamp sehr einfach Musik hochzuladen. Die grossen Shops erlauben das Publizieren nur per Distributor, sodass man Dienste wie z.B. Distrokid in Anspruch nehmen muss. Distrokid verlangt rund CHF 30.00 pro Jahr für eine unlimitierte Anzahl Songs eines Künstlers.
Man erhält den Eindruck, dass unabhängige Künstler und kleine Labels gar nicht gewünscht sind.
Es ist sogar so, dass Shops wie Beatport oder Traxsource kein Verkauf durch Künstler unterstützen, sondern nur Labels und Distributoren zugelassen werden, die eine grössere Anzahl an Künstler vertreten.
Es gibt sicher noch viele andere Aspekte, welche hier eine Rolle spielen. Trotzdem gibt es neben Bandcamp auch andere positive Beispiele wie Digital Tunes welche den Verkauf von Labels und Künstlern ohne grosse Distributoren ermöglichen.
Die Preise
Bandcamp verlangt 15% des Umsatzes. Aus meiner Sicht völlig fair. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Dienste wie iTunes 30% verlangen. Denn die Ausgaben von Apple liegen definitiv weit darunter.
Die Musikindustrie ist, was das anbelangt, noch immer sehr undurchsichtig. Als Künstler ist es sehr schwierig abzuschätzen, wie viel ein Label wirklich an der eigenen Musik verdient.
Dazu kommt noch, dass viele Digitale-Distributoren auch noch einen Prozentsatz der Einkünfte abspeisen, was aus meiner Sicht, meist viel zu viel ist.
Das Format
Aus unerfindlichen Gründen bieten die meisten Shops noch immer keine Lossless Downloads an (iTunes, Google Play, Amazon, etc.). Viele andere bieten allenfalls die Möglichkeit an, die verlustfreien Audiofiles herunterzuladen, jedoch zu einem viel höheren Preis (7digital, Qobuz, Tidal). Für mich unerklärlich. Vor allem für ein Album CHF 20.00 zu verlangen, wenn das gleiche als CD günstiger erworben werden kann.
Bei Amazon ist sogar die CD günstiger:
Ethik
Bandcamp hat, was mir bei vielen Firmen / Shops fehlt. Und zwar Ethik. Es geht nicht nur darum den Kunden abgängig zu machen und ihm möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Sonder darum einen fairen Deal zwischen Käufer, Shop und Verkäufer zu machen.
Es ist zudem problemlos möglich, ein Album gratis anzubieten. Was für neue Künstler und Bands durchaus Sinn machen kann, um eine grössere Hörerschaft zu erreichen.
Und genau darum werden wir mit unserem gestarteten Label hdm zwar auf allen Stores zum Download anbieten, jedoch nur den Kauf via Bandcamp bewerben.