Man Power im Label-Promo-Kampf

Man Power, Me Me Me Von Dominik André am

Man Power ist DJ, Produzent und Labelbetreiber. Er kennt sein Handwerk und hat aus aktuellem Anlass Tipps für Künstler auf der Labelsuche aufgeschrieben.

Mit einem ausführlichen Post am 16. Oktober richtete sich Geoff Kirkwood alias Man Power an Produzenten, die auf der Suche nach einem Musiklabel sind. Die Situation für Produzenten, gerade für diejenigen, welche ihren Einstand geben wollen, spitzt sich zu.

Würde gerne zu allen Demos ein Feedback geben: Man Power Kopf von Me Me Me.

Labels planen über ein Jahr voraus. So auch Me Me Me, das Label von Man Power: «We're scheduled for over 12 months right now as it is, and accepting any new music so far in advance really isn't a nice position to be for us as a label, or you as an artist.»

Ein weiteres Problem ist zudem die Masse an verschicktem Promo-Material. Also die Musik, die der Künstler gerne veröffentlichen würde. Mit der Flut an E-Mails tun sich viele Labels schwer. Dafür hat Man Power gleich ein paar wichtige Punkte aufgeschrieben, die ein Künstler oder gar das Künstlermanagement beachten sollte.

  1. Die Musik muss zum Label passen. Massen-E-Mails an alle Labels mit unpersönlicher Anschrift landen schnell im Papierkorb. Man erkennt sie auch auf den ersten Blick, sodass man sie schon anhand des Betreffs ausfiltern kann.

  2. Deine Tracks sollen fertig sein. «It's a cliche, but you only get one chance to make a first impression. You may not nail the right fit first time, but you definitely want to at least make the label impressed enough to check out anything further you may send», schreibt Man Power.

  3. Verwende einen privaten Link zu Soundcloud oder einer vergleichbaren Plattform. Jeder zusätzliche Klick mindert die Chance darauf, dass die Musik gehört wird. Ebenfalls sollten auf Links mit Zeitlimiten verzichtet werden. Das Label wird dich nicht bitten, das nochmals zu schicken.

  4. Stell dich vor. Das Label will wissen mit wem sie es zu tun haben. Eine Zusammenarbeit muss auch auf menschlicher Ebene funktionieren. Dabei gilt zu beachten, dass auf Cliché-Biografien verzichtet wird, so Man Power: «Most of us have cliched bios ourselves and we can detect the same bullshit in other people's. Its just nice to know who you are and what you've done, and also that you're gonna be an affable and professional person to deal with.»

  5. Als neuer Artist, der noch keine Veröffentlichung hat und auch sonst noch nichts über dich bekannt ist, erzähl von deinen Plänen. Wo willst du mit deiner Musik hin?

  6. Als letzter Punkt (anm.d.Aut.). Habe keine Angst deine Musik an Labels zu senden. Gerade Labels mit einem engen Release-Zeitplan sind froh gute Musik zu bekommen.

Viele Künstler scheuen diesen Weg auf Labels zuzugehen und starten deshalb ein eigenes. Das ist eine mögliche Option und darf im Hinterkopf behalten werden. Mit einem Label erschafft man aber neue Strukturen, die betreut werden müssen. Von aussen sieht das zumeist als kleiner Neben-Aufwand aus. Es wird rasch zum Zeitfresser, worunter schnell mal die Musik leidet.


Titelbild: Man Power by Press