Kia Mann hat ihren ganz besonderen Stil. Wir sind ausserordentlich stolz, dass sie sich die Zeit genommen hat einen Mix für unsere Serie beizusteuern. Ausserdem teilt sie im Interview ihren speziellsten DJ Moment.

Das erste Mal habe ich dich an einem Daydance im Kraftfeld in Winterthur spielen gehört. Wie war es für dich am Tag aufzulegen?

Ich habe den Tag und die Veranstaltung als sehr schön in Erinnerung. Tagsüber und draussen ist das Setting einfach komplett anders, die Reaktion der Menschen ist sichtbarer als im Club, schlicht weil es hell ist. Es fühlt sich an, als lasse eine solche Party noch etwas mehr Spielraum zum Ausprobieren, obwohl ich das eigentlich auch im Club versuche. Ich hatte auf jeden Fall viel Spass und bin mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.

Wie gestaltete sich dein Einstieg in die Musik und wie bist du ins DJing gekommen?

Ich bin eher über einen seltsamen Drang zu sammeln zur Musik gekommen. Ich habe als Kind CDs gesammelt, wirklich alle möglichen Stile, es ging mehr um den Prozess. Die Sammelwut hat sich dann später auf Platten übertragen, weil ich einen Freund hatte, der sehr exzessiv Platten gediggt hat; darum war ich oft in Plattenläden dabei und hab da meinen eigenen Sound entdeckt und gekauft. Erst später, in Wien, wo ich studierte, habe ich angefangen Sets zu spielen - in meinem Zimmer für mich. Bis ein Bekannter mein erstes Mixtape einigen Leuten zeigte, die mich darauf hin einluden an ihrer Partyreihe, damals im Morrison Club in Wien, aufzulegen. Seit dem spiele ich mehr oder weniger regelmässig.

Welcher Gig ist dir speziell in Erinnerung?

Puh, ich kann mich noch an die meistens Gigs erinnern. Ich habe circa 2013 mit meiner damaligen Crew an einem Festival in Kroatien auf einem Boot aufgelegt. Man hatte uns aber im Vorfeld gesagt, dass es da nur CDJs geben werde, wir waren aber Vinyl DJs. Darum habe ich von meinen Platten Tracks gerippt und sie dann auf einem Stick mitgebracht, es war das erste Mal, dass ich mit CDJs auflegte. Dazu ging die Sonne unter, viele unserer Freunde waren da. Super kitschig. Aber halt schön.

Wo hörst du am liebsten Musik?

Im Club, tanzend, oder über Kopfhörer, gehend.

Woher beziehst du deine Inspiration für deine DJ-Sets?

Aus der Musik an sich und dem was passiert beim Auflegen, glaube ich. Aus dem Intuitiven daran. Da passiert etwas mit mir, ich kann mich völlig verlieren. Auch wenn ich mich danach und davor oder nach einem misslungenen Set ab und zu frage, was ich da eigentlich mache.

Gibt es ein Album, dass dir besonders gut gefällt?

Quarter Turns Over A Living Line von Raime ist und bleibt eines meiner liebsten Alben.

Ich höre auch viel nicht-elektronische Musik. Zum Beispiel Jalousie von Messer finde ich grossartig. Und sonst wechselt das halt.

Beitragsbild: Justyna Jaworska